Hinweis
Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.
Beschreibung
Kleiner Teebehälter aus Porzellan in Form einer Miniatur-Balustervase mit Deckel auf hohem Fuß mit kräftigem Baluster und hohem Hals, der flache, glockenförmige Deckel mit rundem Knauf. Weißer Scherben unter der Überglasur-Emailmalerei in Schwarz, Braun, Rotbraun und Goldfarbe, feine Grisaille-Malerei. Zwei Bildreserven auf der Wandung jeweils gefüllt mit der Darstellung eines europäischen Paares mit Diener vor einer Stadtansicht mit Fluss und Schiffen. Die Zwischenräume gefüllt mit einem feinen Sternchenmuster, darauf zwei weitere Kartuschen mit chinesischen Landschaften. Der Deckel ebenfalls mit kleinen Kartuschen gefüllt mit chinesischen Landschaften. Alle Bildfelder goldstaffiert, ebenso der Deckelrand und -knauf. Am Fuß applizierte, plastische Porzellanbordüre. Die Unterseite bis auf den unglasierten Standring weiß glasiert. Die bildliche Vorlage für die Darstellung ist ein Stich von Bernard Picart "Les Pélerins de l'sle de Cythère" (Pilger von Kythera). Im 18. Jahrhundert fertigten die Porzellanmaler in Jingdezhen Porzellane auf Bestellung mit Dekoren in Grisaillemalerei nach Vorlagen europäischer Stiche. Diese Gruppe Exportporzellan ist unter dem Begriff Chine de Commande bekannt.
Autor
Museen Schloss Aschach