Eichhorn, Joachim (Artikel aus Neue Deutsche Biographie)

Beschreibung

Eichhorn trat 1535 als einer der ersten Novizen nach der Glaubensspaltung in das Benediktinerkloster Einsiedeln¶ ein, legte 1536 die Profeßgelübde ab, wurde 1541 Priester und am 28.3.1544 mit erst 26 Jahren zum Abt gewählt. Sein erstes Bestreben ging darauf aus, die durch die Glaubenswirren erschütterten Rechte des Klosters mit Hilfe des eidgenössischen Schirmortes Schwyz zu erneuern. Damit schuf er die wirtschaftlichen Grundlagen für einen neuen Konvent. Unter seiner Amtszeit mehrte sich die Zahl der Konventherren um 21, von denen ein Teil zur Ausbildung an die Universitäten Dillingen und Freiburg (Breisgau) geschickt wurde. Mit starker Hand und klugem Sinn leitete Eichhorn noch vor dem Konzil von Trient die innere Reform des Klosters und die Erneuerung der Wallfahrt in die Wege. 1549 schrieb er an Schwyz, er wolle in seinem Kloster „zucht und Ordnung und münchen, nitt buoben“. Sein erster Biograph, Ulrich Wittwiler, Abt von Einsiedeln 1585-1600, gab Eichhorn den Ehrentitel eines zweiten Stifters des Gotteshauses Einsiedeln. Vom 16.3. bis 6.8.1562 nahm Eichhorn als Vertreter der katholischen Orte der Eidgenossenschaft zusammen mit dem Laien Ritter Melchior Lussi von Stans am Konzil von Trient teil. Dort schrieb er einen „Tractatus de purgatorio“ ( Manuskript in der Stiftsbibliothek Einsiedeln).

Autor

Keller, Willy

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften