Georg (Artikel aus Neue Deutsche Biographie)

Beschreibung

Als Inhaber vieler Pfründen führte Georg eine kultivierte Haushaltung in Köln, wo er Dompropst war. Er hatte zeitlebens Umgang mit Gelehrten und übte eine weitherzige Gastlichkeit und Wohltätigkeit, war gütig undduldsam, ein Weiser. – Die Domkapitel von Bremen und Verden wählten ihn, der seit 1554 Bischof von Minden war, 1558 einstimmig in Zeven zum Nachfolger seines zügellosen, extrem katholischen ältesten Bruders Christoph. In friedlicher Regierung ordnete er die durch Christoph in Auflösung gebrachte Verwaltung der Bistümer, begann die unerträgliche Schuldenlast abzutragen und duldete die Einführung der Reformation, ja führte sie in Verden selbst durch mit der reformierten Kirchenordnung der Stadt Bremen; er sicherte ihren Fortbestand, indem er 1564 Eberhard von Holle zum Koadjutor nahm. Wohl durch seinen lutherischen Kanzler Heinrich Borcholt der Reformation zugeführt, neigte er zu der milden Auffassung Melanchthons. Von den Domhändeln in Bremen hielt er sich fern. Auf dem Totenbette nahm er das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Auf dem Stiftshofe in Verden - jetzt Landgericht - hielt er Hof.

Autor

Wohltmann, Hans

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften