Abensberg, Stadt: Zahlungsanweisung über 100.000 Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: links Aventinus-Denkmal, rechts Wappen der Stadt Abensberg: Gespalten, vorne die bayerischen Rauten, hinten schräg geteilt, im Ganzen belegt mit zwei schräg gekreuzten Schwertern mit Griffen

Rückseite: Rahmen mit Zierelementen, in der Mitte Einlösungsbedingungen

Für die Stadt Abensberg im niederbayerischen Landkreis Kelheim ist eine Notgeldausgabe bekannt. Die Stadt selbst hat im Sommer 1923 Zahlungsanweisungen, beginnend bei 100.000 Mark, emittiert. Der Druck erfolgte in der Graphischen Kunstanstalt Heinrich Schiele in Regensburg. Auf den Notgeldscheinen ist der Historiker und Hofhistoriograph Johannes Aventinus (1477-1534) zu sehen. Sein eigentlicher Name war Johann Georg Turmair, er benannte sich in die latinisierte Form seines Heimatortes Abensberg um. Aventinus gilt als Wegbereiter der klassischen Philologie und Begründer der bayerischen Geschichtsschreibung. Zwischen 1517 und 1522 entstand sein Hauptwerk, die Annales ducum Boiariae, in denen er die bayerische Geschichte bis zum Jahre 1460 behandelte. Die Darstellung von Aventinus auf den Notgeldscheinen beruht auf einem Standbild des Künstlers Maximilian Puille, einem Schüler von Ludwig Schwanthaler. Es wurde 1871 auf dem Aventinusplatz in Abensberg errichtet. Neben Aventinus ist das Wappen der Stadt Abensberg auf den Notgeldscheinen abgebildet. Die bayerischen Rauten und aufgelegten gekreuzten Schwertern erinnern an die Schlacht von Abensberg am 19. und 20. April 1809. Dort siegten die Franzosen und Bayern über die Österreicher. König Maximilian I. Joseph würdigte den Einsatz der Bürger von Abensberg mit der Verleihung dieses Wappens.