Aschaffenburg, Stadt: Gutschein über 25 Pfennig von 1920

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: in der Mitte in Anlehnung an das Stadtwappen Darstellung des heiligen Martin auf Thron im Torbogen einer stilisierten Burg sitzend, rechte Hand im Segensgestus, linke Hand mit Bischofsstab; links Wappen des Erzstifts Mainz ("Mainzer Rad"), rechts Wappen Bayerns (Bayerische Rauten)

Rückseite: Aufschrift "Gott erhalt Wild und Wald!"; in der Mitte, umgeben von Kreis aus Eichenblättern, ein springender Hirsch, darunter ein Eber, links und rechts im Feld ein Specht, der auf Eiche klopft

Die Stadt Aschaffenburg in Unterfranken emittierte 1918 eine erste Notgeldausgabe. Diese Gutscheine zu 5, 10 und 20 Mark zeigen das Stadtwappen und das Schloss Johannisburg. Weitere Notgeldausgaben folgten 1920, die zum Teil von dem Würzburger Bildhauer und Grafiker Heinz Schiestl gestaltet wurden. Heinz Schiestl (1867-1940) entstammt einer bekannten Würzburger Bildhauer-Familie. Im Jahr 1916 erhielt er erstmals einen Auftrag zur Gestaltung von Notgeld von der Stadt Lindenberg im Allgäu. Diese Scheine stießen auf große Begeisterung, so dass zahlreiche Aufträge folgten. In Zusammenarbeit mit der Druckerei Schwarz in Lindenberg realisierte Heinz Schiestl Notgeld für 57 Gemeinden im deutschen Reich. Seine Arbeit zeichnete sich durch eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte und lokalen Besonderheiten des jeweiligen Ortes aus. Auf dem Höhepunkt der Inflation im Jahr 1923 emittierten neben der Stadt über 20 Unternehmen Notgeldscheine. Sie verwendeten dafür Anweisungen und Schecks verschiedener Banken.