Dießen am Ammersee, Graphische Kunstanstalt Jos. C. Huber: Gutschein über 50 Pfennig von 1920

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "Der Betrag dieses Notgeldes ist bei dem Bankhause A. Unterauers Nachfolger Carl Högg, Diessen, deponiert und wird jederzeit an dessen Kassa oder meiner Hauptgeschäftskassa in Diessen im Betrag von nicht unter 5 Mk. in bar zurückbezahlt."; Angaben über die Einlösung des Gutscheines

Rückseite: Rahmen aus Ornamentik, in der Mitte Zierstück

Die Marktgemeinde Dießen am Ammersee zog bereits seit der Jahrhundertwende Vertreter aus bildender Kunst und Kunsthandwerk an. In den Jahren 1919 bis 1923 gaben mehrere Emittenten wie die Marktgemeinde selbst und die Sparkasse Notgeldscheine aus. Während 1919 und 1920 Kleingeldscheine ausgegeben wurden, folgten ab 1922 höhere Werte bis zu den Millionenwerten des Inflationsjahres 1923. Weitere Ausgaben erfolgten durch die Graphische Kunstanstalt Jos. C. Huber, die auch die – zumeist einfach gehaltene – Gestaltung und den Druck der anderen Ausgaben übernahm. Die Druckerei Huber existierte unter verschiedenen Firmierungen seit 1890 und war auf Buchdruck spezialisiert. In den 1920er und 1930er druckte die Verlagsanstalt überwiegend Schriften auf Auftrag zunächst der Deutschen Arbeiterpartei, später der NSDAP. Nach einem Rechtsstreit um die Bezeichnung „ältester nationalsozialistischer Verlag“ 1934 wurde Huber im Kontext des sogenannten „Röhm-Putsches“ verhaftet und sein Vermögen enteignet.