Donauwörth, Stadt: Kriegsnotgeld über 10 Pfennig von 1918

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: in der Mitte Rieder Tor mit Brücke

Rückseite: Aufschrift "Stolz führt die Stadt im Wappenschild des alten Reiches Doppelaar. In Treue nun für's neue Reich kämpft tapfer ihrer Söhne Schar."; in der Mitte Wappen der Stadt Donauwörth: Bewehrter Doppeladler, zwischen den nimbierten Köpfen eine Kaiserkrone, im Brustschild der Großbuchstabe W für Donauwörth (historischer Namen u. a. Wörth).

Für die Stadt Donauwörth im Regierungsbezirk Schwaben sind aus den Jahren 1916 bis 1923 verschiedene Notgeldausgaben bekannt. Die Stadt selbst gab 1918 Kleingeldscheine sowie für 1923 Schuldscheine in hohen Inflationswerten aus. Die Kleingeldscheine wurden gestaltet von Heinz Schiestl, der für zahlreiche Kommunen Notgeld entwarf. Die Motive seiner Entwürfe zeugen jeweils von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte. Für Donauwörth wählte er das der Stadt von Karl V. verliehene Wappen mit Doppeladler und Ansichten der Stadt. Auch ein Soldat, der das Wappen der Stadt hält, wird gezeigt. Ein Aufdruck bindet die Motive ein. Den Druck besorgte der Verlag Ludwig Auer, Donauwörth. Der engagierte Pädagoge und Verleger Ludwig Auer hatte 1875 das „Cassianeum“, ein Institut für das Pädagogik-Studium mit einer praktischen Abteilung für das Schulwesen sowie einer Abteilung mit Verlag, Druckerei und Versandbuchhandel gegründet. Die Buchhandlung Ludwig Auer gab in den Kriegsjahren 1916/17 Kleingeldscheine in verschiedenen Wertstufen und im Inflationsjahr 1923 einfach gestaltete Schecks auf die Gewerbebank Donauwörth aus, genau wie die Pädagogische Stiftung Cassianeum. Als Motiv ist das Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth zu sehen, ein ehemaliges Benediktinerkloster, das seit 1886 im Besitz der Pädagogischen Stiftung Cassianeum war. Ebenfalls 1923 gab die Kronenbrauerei Otto Abt Schecks auf die Gewerbebank Donauwörth aus.