Erlangen, Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler: Warengutschein über 10 Pfennig von 1921

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: einfache Gestaltung

Rückseite: einseitig

Für das mittelfränkische Erlangen sind zahlreiche Notgeldausgaben überliefert. Die Stadt selbst gab bis 1923 verschiedene Serien aus. Eine erste, undatierte Serie von Warengutscheinen über 10, 20 und 50 Pfennig wurde ursprünglich nicht als Kleingeldersatz ausgegeben, lief aber entgegen der Bestimmungen des Stadtrates als Notgeld um. Die einfache Gestaltung wird durch einen Text ergänzt, der den ursprünglichen Zweck unterstreicht: „Die Abgabe alkoh. Getränke und Naschwaren gegen diesen Gutschein ist verboten; seine Einlösung wird verweigert, wenn einer Firma die Abgabe derartiger Waren nachgewiesen wird.“ Die Serie wurde vermutlich zwischen 1914 und 1919 ausgegeben. 1918 emittierte die Stadt Gutscheine über 10 und 20 Pfennig, die erstmals in Erlangen auch als Notgeld erlaubt waren. Die einfache Gestaltung zeigt im Untergrund das Erlanger Wappen, besorgt wurde der Druck wie auch bei den Warengutscheinen von der Erlanger Buchdruckerei Junge & Sohn. 1923 gab die Stadt einfach gestaltete Gutscheine mit inflationsbedingt hohen Werten bis zu 100 Milliarden Mark aus. Im gleichen Jahr wurde wertbeständiges Notgeld lautend auf Goldmark ausgegeben, ebenfalls hergestellt bei Junge & Sohn. Der Konsum- und Sparverein gab 1920 Kleingeld in einfacher Gestaltung auf Karton aus, 1921 die Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler Warengutscheine in verschiedenen Kleingeldwertstufen. Die Universitätsbuchhandlungen Theodor Krische und Max Mencke gaben 1922 Warengutscheine in Kleingeldwerten aus. Neben Stadtmotiven enthält die Gestaltung auch eine Werbung für Bücher: „Lies dann und wann ein gutes Buch, das frommet mehr als manch Besuch.“ Gutscheine mit hohen Inflationswerten haben 1923 die Reiniger-Gebbert-und-Schall-Aktiengesellschaft und die Weber & Ott AG ausgegeben.