Füssen, Hanfwerke: Scheck über 500 Milliarden Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: einfache Gestaltung

Rückseite: einseitig

Aus der Stadt Füssen im Ostallgäu sind zahlreiche Notgeldausgaben aus den Jahren 1918 bis 1923 überliefert. Die Stadt selbst gab 1918 Kleingeld zu 50 Pfennig aus, die Gestaltung greift das Wappen der Stadt und den Heiligen Magnus von Füssen im Kampf gegen den Drachen auf, im Hintergrund das Kloster St. Mang. Den Druck besorgte B. Holdenrieds Buchdruckerei (Gebr. Keller), Füssen. 1923 gab die Stadt Gutscheine mit inflationsbedingt hohen Werten von 500.000 bis 100 Millionen Mark aus; die Motive sind wieder das Stadtwappen und eine Ansicht des Klosters St. Mang. Die Hanfwerke emittierten 1922 einfach gestaltete Schecks auf die Volksbank Füssen mit den Wertstufen 100, 500 und 1.000 Mark. Im folgenden Jahr gaben sie Schecks mit Inflationswerten von 100.000 bis 500 Milliarden Mark aus. Die einfache Gestaltung zeigt die Fabrikanlagen der Hanfwerke, den Druck besorgte wiederum Holdenried und die Druckerei A. Schwarz aus Lindenberg. Die Hanfwerke, gegründet 1861 als „Mechanische Seilerwarenfabrik Füssen“, nutzten die Wasserkraft des Lech und waren ein bedeutender Arbeitgeber der Region. Nach der Fusion mit der „Mechanischen Bindfadenfabrik Immenstadt“ 1920 war hier etwa die Hälfte der gesamten Produktion der deutschen Hanfspinnereien und Bindfadenfabriken vereinigt. Ebenfalls im Inflationsjahr 1923 gaben die Volksbank Füssen und die Rudolf Leinweber GmbH Schecks aus. Beide Serien zeigen das Wappen der Stadt, drei im Dreipass gestellte Füße. Den Druck besorgte auch hier Holdenrieds Buchdruckerei.