Kaufbeuren, Stadt: Kriegsnotgeld über 50 Mark von 1918

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: im Unterdruck Guillochen-Muster

Rückseite: im Hintergrund Blick auf die St. Blasius-Kirche und die Stadtmauer von Kaufbeuren, davor Mann in Uniform mit Schwert und Flagge

Für das schwäbische Kaufbeuren gab die Stadt selbst zwischen 1918 und 1923 verschiedene Notgeldserien aus. 1918 erfolgten mehrere Ausgaben von Kriegsnotgeld zu 50 Pfennig sowie zu 5, 10, 20 und 50 Mark. Die Scheine zeigen städtische Ansichten, das Wappen oder kriegerische Motive wie Soldatenhelm und Schwert oder ein Soldat, ergänzt um ein Spruchband: „Die Schwertschmied-Stadt im Alten Reich wünscht deutschem Schwerte guten Streich.“ Teilweise wurden diese Scheine bei den Vereinigten Kunstanstalten Kaufbeuren hergestellt. Im Inflationsjahr 1923 wurden diese Scheine überdruckt und zu 50.000, 100.000, 500.000 und 10 Millionen Mark ausgegeben. Weitere Gutscheine mit inflationsbedingt hohen Werten von 100.000 bis 5 Billionen Mark folgten. Die Scheine in einfacher Gestaltung wurden hergestellt bei KUDKA sowie Borchert & Schmidt in Kaufbeuren. 1921 hatte die Stadt als Hilfsaktion Gutscheine zu 5, 10, 100, 500 und 5.000 Mark ausgegeben. Sie waren, wie auf den Scheinen selbst auch vermerkt ist, für Fett, Milch, Mehl, Holz, Kohle und Kartoffeln einzutauschen. Verschiedene Unternehmen wie die Firma F. Espermüller und die Mechanische Baumwoll-Spinnerei & Weberei gaben ebenfalls 1923 Notgeld aus. Die Allgäuer Vereinsbank gab 1923 wertbeständiges Notgeld aus. Die einfache Gestaltung zeigt auf der Rückseite den Hinweis „Allgäuer Milchgeld, ausgegeben vom Milchwirtschaftlichen Landesverband e. V.“, im Unterdruck ist das Gebäude der Allgäuer Butter- und Käsebörse abgebildet.