Kelheim, Stadt: Zahlungsanweisung über 50 Millionen Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: im Unterdruck Wappen der Stadt Kelheim: Rautenschild, darauf ein gekrönter Löwe mit Schwert und Zepter (Wappen in Gebrauch von 1809 bis 1950); links Blick auf die Befreiungshalle in Kelheim

Rückseite: Aufschrift "Möchten die Teutschen nie vergessen was den Befreiungskampf notwendig machte und wodurch sie gesiegt"; links zwei Siegesgöttinnen im Innern der Befreiungshalle, rechts oben der in den Marmorfußboden eingelassene Sinnspruch König Ludwigs I.

Für das niederbayerische Kelheim sind mehrere Notgeldausgaben aus dem Inflationsjahr 1923 überliefert. Die Stadt selbst gab Zahlungsanweisungen in verschiedenen Wertstufen von 1 bis 100 Millionen Mark aus. Die Scheine zeigen das Kehlheimer Wappen, das von 1809 bis 1950 in Gebrauch war, sowie die Befreiungshalle und Siegesgöttinnen in der Befreiungshalle. Die Befreiungshalle war von Ludwig I. nach den Befreiungskriegen 1813-1815 in Auftrag gegeben. Der Bau wurde von Friedrich Gärtner in Anlehnung an antike und christliche Zentralbauideen begonnen und 1863 von Leo von Klenze nach geänderten Plänen vollendet. Die Herstellung der Notgeldscheine besorgte die Graphische Kunstanstalt Heinrich Schiele in Regensburg. Die Stadtsparkasse gab im Januar 1923 Schecks über 5.000 bis 10.000 Mark in einfacher Gestaltung aus. Eine weitere Ausgabe folgte ab Juli 1923, die Schecks in den Wertstufen von 50.000 bis zu 5 Milliarden Mark sind ebenfalls einfach gestaltet.