Bad Kissingen, Stadt: Gutschein über 50 Pfennig von 1919

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: in der Mitte Blick auf das Rathaus in Bad Kissingen, links Wappen von Unterfranken: Unter Schildhaupt gespalten, oben drei Spitzen, unten vorne eine Standarte an Lanze, hinten ein sechsspeichiges Rad; rechts Wappen der Stadt Bad Kissingen: Eine Torburg mit drei gezinnten Türmen, deren mittlerer behelmt und mit einem geteilten Schild belegt ist, darin eine abgeschnittene Greifenklaue

Rückseite: Aufschrift "Es stritt mit uns im Gliede kein Freund als Gott allein, so soll denn auch der Friede ein deutscher Friede sein."; in der Mitte in Medaillon das Denkmal "Trauernde Germania"

Die Stadt Bad Kissingen in Unterfranken emittierte zwischen 1917 und 1923 verschiedene Notgeldausgaben. In den Kriegsjahren 1917 und 1918 gab die Stadt Gutscheine zu 50 Pfennig aus. Die erste Ausgabe nach dem Ende des Ersten Weltkriegs umfasst Gutscheine zu 5 und 10 Mark, hergestellt bei Blasius & Lauers Nachf., Schweinfurt. Alle diese Scheine sind einfach gestaltet und enthalten als Motiv einen Teil des Stadtwappens, nämlich das Familienwappen der reichspolitisch bedeutenden Truchsessen von Henneberg. 1919 gab die Stadt Gutscheine zu 50 Pfennig aus. Sie zeigen Kissinger Motive wie das Rathaus, das Wappen der Stadt sowie das Wappen Unterfrankens, das zu dieser Zeit noch gar nicht offiziell in Gebrauch war und dem Entwurf von Otto Hupp entspricht. Der Heraldiker Otto Hupp (1859-1949) hatte 1906 im „Münchner Kalender“ seine Entwürfe für Wappen der bayerischen Bezirke veröffentlicht. Im Inflationsjahr gab die Stadt Gutscheine zu 500.000 Mark aus. Abgebildet sind das Wappen der Stadt, der Regentenbau sowie eine Zeile des Gedichts „Vaterlandslied“ von Ernst Moritz Arndt: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.“ Die Herstellung besorgte die Buch- und Kunstdruckerei T.A. Schachenmayer in Bad Kissingen. Im gleichen Jahr gab die Stadt Gutscheine mit den inflationsbedingt hohen Werten 1 Million bis 5 Billionen Mark aus. Abgebildet sind wieder städtische Motive und das Denkmal „Trauernde Germania“. Das Denkmal wurde 1867/68 von dem Bildhauer Michael Arnold anlässlich des Deutschen Krieges von 1866 geschaffen. Die Herstellung der Scheine übernahm wiederum Blasius & Lauers Nachf., Schweinfurt. Auch die Verwaltung der staatlichen Bäder sowie die Bezirksgemeinde Kissingen-Münnerstadt gaben 1923 Notgeld aus.