Kitzingen, Stadt: Gutschein über 50 Pfennig von 1921

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: in der Mitte Silhouette der Stadt Kitzingen, oben Wappen der Stadt Kitzingen: Eine durchgehende, oben gezinnte Brücke mit drei Pfeilern

Rückseite: Aufschrift "Als dieser Ruf ergangen war, zur Sitzung eilt der Ratsherrn Schaar."; in der Mitte Ratsherren auf dem Weg zur Sitzung

Für das unterfränkische Kitzingen sind zahlreiche Notgeldausgaben der Stadt überliefert. 1918 wurden Gutscheine zu 50 Pfennig ausgegeben. Die Scheine zeigen Kitzinger Motive wie das Wappen, den Falterturm oder Stadtansichten. Die Herstellung besorgte M. Morschig & Schuber in Kitzingen. Im gleichen Jahr gab die Stadt Notgeld zu 5, 10 und 20 Mark aus. Es wurden die gleichen Scheine verwendet wie in Eggenfelden, Freyung, Fürth und beim Reichsverkehrsministerium, Zweigstelle Bayern. Sie zeigen Personifikationen der Landwirtschaft und der Industrialisierung, hergestellt wurden sie vom Carl Gerber Verlag, München. 1920 wurden Gutscheine zu 50 Pfennig ausgegeben. Die Scheine zeigen erneut örtliche Motive, allegorische Figuren für Handwerk und Landwirtschaft. Auch Texte finden sich auf den Scheinen, zumeist mit einem Bezug zur Inflation oder zum Ort selbst: „O' Kitzingen, du trautes Städtchen schief steht dein Falterturm am Main, gar lieblich sind deine Frankenmädchen und rassig ist dein Frankenwein.“ Die Herstellung übernahm M. Morschig & Schubert in Kitzingen. 1921 gab die Stadt Gutscheine zu 25 und 50 Pfennig in verschiedenen Ausgaben aus, darunter eine Serie à sechs Scheinen. Sie zeigen städtische Motive und thematisieren die Inflation und ihre Entwicklung. Die Entwürfe stammen vom Bildhauer und Grafiker Richard Rother, der in diesen Jahren in Kitzingen lebte und arbeitete. Seine Sujets beziehen sich oft auf den Weinbau und die Winzerkultur. Die Scheine wurden hergestellt von der Konrad Triltsch Druck- und Verlagsanstalt in Würzburg. Notgeld mit inflationsbedingt hohen Werten gab die Stadt Kitzingen 1922 und 1923 aus. Im Inflationsjahr wurden Scheine zu 50.000 bis 1 Billion Mark ausgegeben, die Herstellung übernahm wiederum die Konrad Triltsch Druck- und Verlagsanstalt in Würzburg.