Kochel, Staatliche Bauleitung für das Walchenseekraftwerk: Gutschein über 200.000 Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: einfache Gestaltung, unten links und rechts Stempel der Staatlichen Bauleitung für das Walchenseekraftwerk

Rückseite: einseitig

Im oberbayerischen Kochel gab die Staatliche Bauleitung für das Walchenseekraftwerk 1923 Gutscheine in inflationsbedingt hohen Werten von 100.000 bis 5 Milliarden Mark aus. Die Scheine sind einfach gestaltet, die Herstellung besorgte die Graphische Kunstanstalt Joseph C. Huber in Dießen. Erste Pläne für das Walchenseekraftwerk und damit einer Nutzung des Höhenunterschieds zwischen Walchen- und Kochelsee zur Gewinnung elektrischer Energie gehen auf das Jahr 1897 zurück. Der entscheidende Vordenker war Oskar von Miller, der zeitgleich Pläne für den Bau einer Bahnlinie Tölz–Lenggries–Jachenau–Mittenwald vorantrieb. 1908 wurde von der Staatsregierung ein Wettbewerb für das Kraftwerk ausgeschrieben. Der Staatlichen Bauleitung, 1911 in Kochel gegründet, fehlte zunächst noch die staatliche Genehmigung. Der bayerische Landtag beschloss nach langen planerischen Vorarbeiten 1918 verbindlich den Bau des Kraftwerks, die Baumaßnahmen begannen im November desselben Jahre und kamen 1924 zum Abschluss. Mit einer Leistung von 124.000 Kilowatt (124 Megawatt) galt es als eines der größten Wasserkraftwerke der Welt.