Kronach, Stadt: Notgeld über 5 Mark von 1918

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: in der Mitte Blick auf die Stadt Kronach mit der Festung Rosenberg

Rückseite: in der Mitte Wappen der Stadt Kronach: Geteilt, oben ein Lorbeerkranz, beseitet von zwei heraldischen Rosen, unten nebeneinander eine Mauerkrone und eine Lagerkrone über einer heraldischen Rose; als Schildhalter zwei geschundene Männer mit abgezogenen Häuten unter den Armen

Für das oberfränkische Kronach sind verschiedenen Notgeldausgaben überliefert. Die Stadt selbst gab 1918 Scheine zu 5 Mark aus. Sie zeigen das Wappen und Stadtansichten, gestaltet wurden die Scheine von Heinz Schiestl. Heinz Schiestl (1867-1940) entstammt einer bekannten Würzburger Bildhauer-Familie. Im Jahr 1916 erhielt er erstmals einen Auftrag zur Gestaltung von Notgeld von der Stadt Lindenberg im Allgäu. Diese Scheine stießen auf große Begeisterung, so dass zahlreiche Aufträge folgten. In Zusammenarbeit mit der Druckerei Schwarz in Lindenberg realisierte Heinz Schiestl Notgeld für 57 Gemeinden im deutschen Reich. Seine Arbeit zeichnete sich durch eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte und lokalen Besonderheiten des jeweiligen Ortes aus. 1921 gab die Stadt Serienscheine mit je drei Ausgaben pro Wertstufe zu 25 und 50 Pfennig aus. Die Scheine zeigen Wappen und Stadtansichten sowie ein Porträt von Lucas Cranach (1472-1553). Im Jahr 1923 folgte eine weitere Notgeldausgabe der Stadt. Mehrere Kronacher Unternehmen gaben 1922 und 1923 Notgeld aus, zumeist in inflationsbedingt hohen Werten. Die Scheine, ausgegeben von Unternehmen wie den Kronacher Banken, die Kronacher Porzellan-Fabrik Stockhardt & Schmidt-Eckert, die AOK oder die Firma Voitländer haben meist eine einfache Gestaltung. Die Platzanweisung der Kronacher Banken von 1923 nutzt die Ausgabe aus dem Vorjahr mit einem Überdruck.