Lohr am Main, Stadt: Gutschein über 1 Million Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: links oben Wappen der Stadt Lohr am Main: Neunmal geteilt, überdeckt mit einem Schrägwellenbalken

Rückseite: einseitig

Für Lohr am Main im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart sind mehrere Notgeldausgaben verzeichnet. Die Stadt selbst gab 1918 Kriegsgeld zu 50 Pfennig aus. Die von Heinz Schiestl gestalteten Scheine zeigen Motive der Stadt wie das Wappen und das Schloss sowie ein Zitat von Paul von Hindenburg: „Die Tat ist des Deutschen stolzestes Wort“. Das Zitat wurde am 28.3.1918 im Bayerischen Staatsanzeiger Nr. 74 veröffentlicht. Am selben Tag hatte der Bürgermeister von Lohr, Josef Wetzel, ein Gespräch mit dem Grafiker Heinz Schiestl. Die Gestaltung greift damit die tagespolitische Stimmung der letzten Kriegsmonate auf. Die Herstellung der Scheine übernahm die Druckerei K. Triltsch im unterfränkischen Dettelbach. Im Inflationsjahr 1923 gab die Stadt Gutscheine zu 1 Million bis 5 Billionen Mark aus. Sie zeigen das Wappen der Stadt und wurden bei der Druckerei C. Keller in Lohr am Main hergestellt. Im selben Jahr gab die Bezirksgemeinde Gutscheine zu 1 Milliarde bis 1 Billion Mark aus. Die Herstellung der einfach gestalteten Scheine übernahm wiederum C. Keller. Die Lohrer Eisenwerke G. L. Rexroth gaben ebenfalls 1923 Gutscheine zu 2 bis 50 Milliarden Mark aus. Die Scheine zeigen die Fabrikanlagen und wurden auch bei C. Keller hergestellt. Das 1795 gegründete Unternehmen gehörte zur metallverarbeitenden Industrie und besteht bis heute als Bosch Rexroth AG.