Neu-Ulm, Stadt: Notgeldschein über 20 Mark von 1918

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: in der Mitte Wappen der Stadt Neu-Ulm: Geteilt, belegt mit einem Zinnenturm

Rückseite: Stempel mit Entwertungsvermerk

Für Neu-Ulm gab die Stadt selbst mehrere Notgeldserien aus. Noch während des Ersten Weltkriegs 1918 wurde Kriegsgeld zu 50 Pfennig emittiert. Die Scheine spiegeln den Zeitgeist wider: Zwar wird wie auf Notgeldscheinen häufig das Wappen der Stadt abgebildet. Als Motive finden sich aber auch zwei Personen, die ikonographisch in den Kontext des Krieges gerückt werden: Ein Knabe hält eine Stielhandgrate, ein weiterer Knabe ist mit Munition und einem Geschütz abgebildet. Auch ein Soldat mit Stahlhelm verweist motivisch auf den Krieg, links neben ihm ist der Reichsadler abgebildet, rechts der bayerische Löwe. Jeweils auf Vorder- und Rückseiten der Scheine stehen florale Ornamente, die an Stacheldraht erinnern: Der Erste Weltkrieg ist der erste internationale Krieg, in dem im großen Umfang Stacheldraht eingesetzt wird. Dies damals neuartige Kriegsmittel führt zur zusätzlichen Traumatisierung vieler Soldaten. Ebenfalls 1918 gab die Stadt Neu-Ulm Notgeldscheine zu 5, 10 und 20 Mark aus. Die Scheine zeigen das Wappen der Stadt, die Herstellung besorgte die ortsansässige Druckerei J. W. Helb. Im Inflationsjahr 1923 gab Neu-Ulm Stadtkassenscheine zu 500.000 bis 1 Billion Mark aus. Die einfache Gestaltung der Scheine zeigt das Wappen. Den Druck übernahm erneut J. W. Helb in Neu-Ulm.