Passau, Stadt: Goldschuldverschreibung über 4,20 Goldmark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: einfache Gestaltung

Rückseite: einfache Gestaltung, im Unterdruck Wappen der Stadt Passau: Ein Wolf

Für die Stadt Passau in Niederbayern sind zahlreiche Notgeldausgaben bekannt. Die Stadt selbst emittierte zwischen 1916 und 1921 verschiedene Kleingeldserien. Ein Teil davon ist sehr einfach auf Karton gedruckt, der andere Teil ist dagegen sehr aufwendig gestaltet. So entwarf Heinz Schiestl das Kriegsgeld zu 50 Pfennig von 1918. Es zeigt Wappen und Stadtansichten. Heinz Schiestl (1867-1940) entstammt einer bekannten Würzburger Bildhauer-Familie. Im Jahr 1916 erhielt er erstmals einen Auftrag zur Gestaltung von Notgeld von der Stadt Lindenberg im Allgäu. Diese Scheine stießen auf große Begeisterung, so dass zahlreiche Aufträge folgten. In Zusammenarbeit mit der Druckerei Schwarz in Lindenberg realisierte Heinz Schiestl Notgeld für 57 Gemeinden im deutschen Reich. Seine Arbeit zeichnete sich durch eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte und lokalen Besonderheiten des jeweiligen Ortes aus. Auf dem Höhepunkt der Inflation 1923 gaben neben der Stadt zahlreiche Unternehmen Notgeld aus, so zum Beispiel das Binnenreederei- und Transportunternehmen Bayerischer Lloyd. Verschiedene Passauer Banken schlossen sich zu einer Gemeinschaftsausgabe zusammen. Die Zahlungsanweisungen sind einheitlich gestaltet und unterscheiden sich nur durch die Angabe der ausgebenden Bank.