Rothenburg ob der Tauber, Stadt: Notgeld über 1 Mark von 1921

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: links Blick auf das Klingentor, rechts auf das Burgtor der Stadt Rothenburg ob der Tauber, in der Mitte oben Wappen der Stadt Rothenburg ob der Tauber: Eine schwebende Burg mit zwei Zinnentürmen, dazwischen ein spitzbedachtes Häuschen

Rückseite: Aufschrift "Die Liebe, die Treue, der Glaube, das Recht, die vier haben sich schlafen gelegt. Wenn die vier wieder aufstehen, dann wird es recht in der Welt zugehn."; links und rechts Personifikationen der Liebe, der Treue, des Glaubens und des Rechts

Die Stadt Rothenburg ob der Tauber in Mittelfranken gab mehrere Notgeldserien aus. Eine erste Ausgabe erfolgte 1918. Das Kriegsgeld zu 50 Pfennig greift in seinen Motiven den Ersten Weltkrieg auf. Zu sehen sind das Eiserne Kreuz und Soldaten sowie der Spruch: „Nur im Opfer reift das Glück“. 1921 gab die Stadt verschiedene Notgeldserien aus, die vermutlich nur für Sammler hergestellt wurden und nicht als Zahlungsmittel in Gebrauch waren. Das Notgeld zu 10, 50 und 75 Pfennig sowie 1 Mark greift jeweils in mehreren Ausgaben Aspekte der regionalen Geschichte und Kultur auf. So zeigen die drei Ausgaben zu 10 Pfennig je ein Stadtbild, die zusammengesetzt eine Gesamtansicht ergeben. Auf den Scheinen zu 50 Pfennig sind auf sechs Scheinen die Protagonisten des Festspiels „Der Meistertrunk“ zu sehen. Der Meistertrunk ist anerkanntes Immaterielles Kulturerbe. Eine weitere Ausgabe aus dem Jahr 1921 ist von dem Schafhof Fritz Merbach bekannt. Die Gutscheine zu 50 Pfennig greifen Motive des historischen Schäfertanzes auf. Seit 1517 verfügte die Rothenburger Gilde der Schäfer über das Privileg eines eigenen „städtischen Feiertags“. Diese Tradition wird bis heute an Ostern, Pfingsten und an den Reichsstadt-Festtagen auf dem historischen Marktplatz von Rothenburg fortgeführt.