Schwandorf, Stadt: Notgeld über 5 Billionen Mark von 1923
Beschreibung
Vorderseite: einfache Gestaltung, rechts Wappen der Stadt Schwandorf: Geteilt, oben ein wachsender Löwe, unten bayerische Rauten, belegt mit einem Stiefel
Rückseite: einseitig
Für das oberpfälzische Schwandorf sind mehrere Notgeldausgaben aus den Jahren 1917 bis 1923 überliefert. Die Stadt selbst gab vermutlich 1917 undatierte Gutscheine zu 10 Pfennig aus. Die Scheine zeigen das Wappen mit Löwen und bayerischen Rauten. 1923 gab die Stadt Notgeld mit inflationsbedingt hohen Werten zu 200.000 bis 5 Billionen Mark aus. Die Scheine zeigen erneut das Wappen, die Herstellung übernahmen die Schwandorfer Druckereien Meiller, Jacob Wiltmann und P. Krempel. Die Bayerische Braunkohlen-Industrie-Aktien-Gesellschaft gab 1922 und 1923 Gutscheine zu 100, 500 und 1.000 bzw. 50.000 bis 5 Billionen Mark aus. Die Scheine zeigen Schlägel und Eisen sowie einen Strafsatz. Die Herstellung übernahm Gebrüder Parcus in München. 1904 wurde die Bayerische Braunkohle- und Brikettindustriegewerkschaft Klardorf gegründet, die am 5. Februar 1906 in der Bayerischen Braunkohlen Industrie AG (BBI) aufging. Diese hatte ihren Sitz zunächst in Münster in Westfalen, ab dem 4. März 1908 als Tagebaubetrieb für Braunkohleabbau in Schwandorf. 1982 wurde der Tagebaubetrieb eingestellt. Die Tonwarenfabrik Schwandorf gab 1923 Gutscheine zu 500.000 bis 50 Millionen Mark aus. Die Scheine sind teilweise einfach gestaltet, teilweise zeigen sie den seit 1883 als Fabrikmarke eingetragenen Schwan und verschiedenen Fabrikanlagen des Unternehmens. Das Unternehmen stellte von 1865 bis 1994 Tonwaren her. Die Herstellung der Notgeldscheine besorgte die Graphische Kunstanstalt Heinrich Schiele in Regensburg.