Selb, Maschinenfabrik Gebrüder Netzsch: Scheck über 20 Millionen Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: Scheck auf die Oberfränkische Bank, Hartlaub & Co., einfache Gestaltung

Rückseite: einseitig

Für Selb im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel sind zahlreiche Notgeldausgaben überliefert. Die Stadt selbst gab zwischen 1917 und 1923 Notgeld in Form von Gutscheinen aus. Während des Ersten Weltkriegs wurden Gutscheine zu 10 und 50 Pfennig emittiert. Sie zeigen das Wappen der Stadt, einen Strafsatz und teilweise einen Spruch: „Biegen oder brechen, siegen oder blechen.“ Bis 1923 wurden Notgeldserien mit steigenden Wertstufen von zunächst 10 und 50 Pfennig, 10 und 20 Mark bis hin zu inflationsbedingt hohen Werten von 50 Millionen bis 50 Milliarden Mark ausgegeben. Auch diese Gutscheine zeigen das Wappen, das Rathaus, einen Strafsatz oder pro Wertstufe einen Spruch unter dem Wappen. Selb ist stark durch die Porzellanindustrie geprägt. Im Inflationsjahr 1923 gaben die Porzellanfabriken Heinrich & Co., Lorenz Hutschenreuther AG, Krautheim & Adelberg, Philipp Rosenthal & Co. AG und Rosenthal Porzellanfabrik vorm. Jacob Zeidler & Co. Notgeld in Form von Schecks, Anweisungen, Gutscheinen oder wertbeständigem Notgeld auf Goldmark aus. Die Wertstufen sind zumeist inflationsbedingt hoch von 100.000 bis 3 Billionen Mark. Die Scheine sind zumeist einfach gestaltet, teilweise lauten die Schecks auf verschiedene regionale Bankgeschäfte wie die Oberfränkische Bank, Karl Schmidt oder Hartlaub & Co.