Tittmoning, Stadt: Gutschein über 1 Million Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "Wir leben in der Zeit der Not; viel Geld gibt's zwar, doch wenig Brot!"; einfache Gestaltung, links unten Stempel mit Wappen der Stadt Tittmoning: Eine Burg mit offenem Tor, Fallgatter und zwei Zinnentürmen, zwischen ihnen wachsend ein Bischof mit Mitra, die Rechte segnend erhoben, in der Linken einen Krummstab

Rückseite: in der Mitte Blick auf die Stadt Tittmoning, links und rechts oben Blick auf den Stadtplatz, links unten Blick auf die Burg Tittmoning, rechts unten Blick auf die Wallfahrtskirche Maria Brunn zu Ponlach in Tittmoning

In Tittmoning im oberbayerischen Landkreis Traunstein gab die Stadt 1923 Gutscheine mit inflationsbedingt hohen Werten zu 1 Million bis 100 Milliarden Mark aus. Die Scheine zeigen das Wappen und Ansichten der Stadt wie den Stadtplatz oder die Burg. Jede Wertstufe zitiert verschiedene Gedichte, die sich thematisch auf die Inflation beziehen wie beispielsweise „Wir sind jetzt lauter Millionäre; welch' Glück für uns, wenn's nicht so wäre!“ Die Herstellung der Scheine übernahm die Buchdruckerei Anton Pustet in Tittmoning. Der renommierte Verlag hatte eine Zweigstelle in Tittmoning, bei der es sich vermutlich um die Druckerei für Notgeld handelte. Die Städtische Sparkasse in Tittmoning gab 1923 Schecks von 100.000 bis 1 Million Mark aus. Die Schecks sind einfach gestaltet, es handelt sich um Schecks auf die Gewerbe-Kredit-Genossenschaft Tittmoning, deren Name durchgestrichen und mit Städtischer Sparkasse Tittmoning überstempelt wurde.