Kaisertum Österreich, Privilegirte vereinigte Einlösungs- und Tilgungsdeputation: Anticipations-Schein über 5 Gulden von 1813

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: Links und rechts oben und unten je zwei Prägestempel, Wertangabe in Deutsch, Ungarisch, Tschechisch und Polnisch

Rückseite: Einseitig

Die Kriege gegen das Osmanische Reich und das revolutionäre Frankreich führten zu einer hohen Belastung des Staatshaushaltes. Daher wurden 1796, 1800 und 1806 vermehrt Banco-Zettel ausgegeben. Der Umlauf an Papiergeld erreichte schließlich 1810 einen Wert von über 1 Milliarde Gulden. Die Finanzkasse musste schon 1797 die Einlösung der Scheine in Münzen einstellen. In der Folge verloren die Banco-Zettel immer mehr an Wert. Die hohe Geldvermehrung führte zu einer Inflation, die 1811 ihren Höhepunkt erreichte. Um das Geldwesen wieder zu stabilisieren, wurde eine Behörde, die Privilegirte Vereinigte Einlösungs- und Tilgungsdeputation, mit der Ausgabe neuer Geldscheine beauftragt. Die im Umlauf befindlichen Banco-Zettel wurden im Verhältnis 5 zu 1 gegen neue Scheine eingetauscht. Damit verlor die Bevölkerung einen großen Teil ihres Vermögens in Papiergeld und der Staat entledigte sich seiner Schulden. Als erneut Geldmittel nötig wurden, emittierte der Staat erneute Papiergeld, in Form der Anticipationsscheine. Auch hier wurde wieder viel ausgegeben, trotz Versprechen des Kaisers die Geldmenge nicht mehr zu erhöhen.