Deutsches Reich, Reichsbank: Banknote über 50 Mark von 1919

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: rechts Porträt eines Mädchens mit Eichenkranz vor Sternenhimmel, in der Mitte unten Siegel der Reichsbank

Rückseite: Ornamentik, in der Mitte Straftsatz

Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 erfolgte eine Vereinheitlichung des Geldwesens. Die Mark wurde als neue Währung bestimmt. Mit Gesetz vom 14. März 1875 wurde die Errichtung der Reichsbank als zentraler Notenbank verordnet. Die Errichtung erfolgte durch die Umwandlung der Preußischen Bank. Am 1. Januar 1876 nahm die Reichsbank ihre Tätigkeit auf. Noch im Gründungsjahr gab die Reichsbank die ersten Banknoten aus. Für den Schein zu 100 Mark wurde die Gestaltung einer preußischen Banknote übernommen. Im Jahr 1879 begannen die Arbeiten an einer eigenen Notenausgabe, die ab 1884 in den Umlauf kamen. Zunächst war die Ausgabe von Reichsbanknoten auf die Werte ab 100 Mark beschränkt. Da die Reichskassenscheine den Bedarf an kleineren Werten nicht decken konnten, durfte die Reichsbank ab 1906 auch Werte zu 20 und 50 Mark emittieren. Seit 1910 waren die Reichsbanknoten gesetzliche Zahlungsmittel, vorher mussten sie nur von den Kassen der Reichsbank und der Länderbanken angenommen werden. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges konnte die Reichsbank nicht mehr den Bedarf an Zahlungsmitteln decken. Daher ließ sie von privaten Druckereien Banknoten zu 50 Mark herstellen. Die Noten mit dem Datum 20.10.1918 wurden wegen eines schwarzen Rahmens von der Bevölkerung als "Trauerschein" bezeichnet. Die Umlaufzeit dieser Banknoten war begrenzt, sie wurden im Laufe des Jahres 1919 wieder eingezogen. Eine weitere Banknote zu 50 Mark wurde ebenfalls bei privaten Druckereien in Auftrag gegeben. Sie erhielt wegen ihres Notenbildes den Namen "Eierschein". Als dritte Note zu 50 Mark wurde der sog. "Wiener" emittiert. Diese Banknote wurde unter anderem von der Staatsdruckerei in Wien hergestellt.