Funde aus der Lauinger Fürstengruft

Historischer Verein Neuburg an der Donau

Beschreibung

Die Sammlungsgegenstände konnten in der Sonderausstellung "FürstenMacht & wahrer Glaube - Reformatione und Gegenreformation" im Jahr 2017 erstmals und vermutlich auch letztmals öffentlich präsentiert werden: zu prekär ist inzwischen der Erhaltungszustand der einzelnen Stücke. Es handelt sich um textile Fragmente aus der Lauinger Fürstengruft, deren Särge zunächst im 18. und dann erneut im späten 19. Jahrhundert geöffnet wurden. Die Gruft der Stadtpfarrkirche St. Martin in Lauingen war die Grablege der protestantischen Fürsten aus dem Haus Pfalz-Neuburg. Im Zuge von im Jahr 1877 durchgeführten Renovierungsarbeiten wurden die teilweise bereits stark zerfallenen Zinnsärge nach München verbracht, um ihren Erhalt zu sichern. Mit ihnen gelangten auch vollständige fürstliche Gewänder und Fragmente kostbarer Gewebe in das Bayerische Nationalmuseum, wo die besterhaltenen in die dortige Dauerausstellung integriert sind. Ergänzend dazu vermitteln auch die Textilfragmente und Kleinfunde des Historischen Vereins Neuburg, die bereits in der Sammlung Graßegger verzeichnet sind, noch einen gewissen Eindruck von der im 16. und 17. Jahrhundert gebräuchlichen Materialen und Techniken. Größtes Stück ist der äußere Teil eines langen Samtärmels mit Metallbortenbesatz vom prächtigen Grabgewand der Pfalzgräfin Dorothea Sabina (1576-1598). Von Pfalzgraf Philipp Ludwig (1564 - 1617) stammt nicht nur die Haube - ein Kuvert mit handgeschriebenem Zettel enthält außerdem "Herzog Philipp Ludwigs Haare von seinem Todtenschedl entnohmen".

Autor

Dr. Michael Teichmann, Stadtmuseum und Historischer Verein Neuburg an der Donau

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0