Weihwasserkessel

Historischer Verein Neuburg an der Donau

Beschreibung

Als Aspersorium (Weihwasserkessel) wird ein kleineres Behältnis mit Tragehenkel für Weihwasser bezeichnet, aus dem heraus der Priester mit dem Aspergill (Weihwasserwedel) bei Weihungen, Segnungen oder kirchlichen Zeremonien das Weihwasser als Symbol für die Läuterung und Stärkung der Gläubigen verteilt. Weihwasser gehört zu den Sakramentalien der Kirche. Vom Aspersorium zu unterscheiden sind die ebenfalls als Weihwasserkessel bezeichneten kleineren Gefäße, die am Ein- oder Ausgang von Zimmern in Wohnungen oder Häusern angebracht sind. In ihnen befindet eine geringe Menge geweihtes Wasser, mit dem man sich als Segensgeste bekreuzigt, auch um sich an seine Taufe zu erinnern und diese zu bekräftigen. In Süddeutschland finden sich Weihwasserbehältnisse zudem an bzw. auf Gräbern. Mit einem kleinen Wedel kann das Grab eines Verstorbenen und damit die verstorbene Person besprengt werden. Verbunden ist damit der Wunsch nach einer baldigen Befreiung des Toten aus dem Fegefeuer. Als besonders wirkmächtig gelten bei Gläubigen Weihwasser, die zu Dreikönig (6. Januar) oder Ostern von einem Priester gesegnet wurden. Das Osterwasser wird auch das ganze folgende Jahr für Taufen verwendet.

Autor

Dr. Stephan Bachter, Historischer Verein Neuburg an der Donau

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0