Wolkenstudie

Stadtarchiv München

Beschreibung

Im Nachlass des Johann Georg von Dillis finden sich zahlreiche Wolkenstudien. Die frühesten datieren etwa 1788, die allermeisten entstanden allerdings erst nach 1800.

Dillis, der bevorzugt "vor der Natur" arbeitete, interessierte sich nicht nur für die Landschaft, sondern auch für Wolkenphänomene, die er nicht nur auf Reisen und Wanderungen, sondern auch vom Fenster der Centralgemäldegalerie aus beobachtete. Für seine zahlreichen Studien auf blauem Papier benutzte er zumeist nur Bleistift und/oder schwarze und weiße Kreide. Häufig notierte er Tageszeit und Farbigkeit der flüchtigen Gebilde.

Mit seinem Interesse für Wolken war Dillis nicht allein. Pierre-Henri Valenciennes und Thomas Jones hatten sich schon um 1785 in Rom und Neapel mit dieser Thematik befasst. Weiteren Aufschwung erhielt das Thema durch die wissenschaftliche Klassifizierung der Wolkenarten durch Luke Howards (1803). Möglicherweise erhielt Dillis aber auch Anregungen durch seine Bekanntschaft mit dem Geheimen Kabinettsekretär Stefan von Stengel, der 1780 in Mannheim eine meteorologische Gesellschaft gründete und wenig später das erste meteorologische Messnetz in Bayern zur Erforschung des Klimas anregte.