Erasbach, Landkreis Neumarkt i.d. Oberpfalz. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Erasbach, Landkreis Neumarkt i.d. Oberpfalz. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Koller, J.; Lehrer

Zeit

1909.02

Ort

Erasbach

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Oberpfalz

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

8 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF004

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 307 (303 kath., 4 ev.), kath. Schule

Der Lehrer Koller geht großenteils auf den Fragebogen ein. Aus dem Alltagsleben erwähnt er zunächst die Ernährung und betont besonders den hohen Verbrauch an geräuchertem Fleisch. Die Hauptbeschäftigung an Winterabenden ist das Kartenspielen "im Familienkreise", im Sommer besuchen die "besser situierten Anwesensbesitzer" das Wirtshaus. Er stellt folgende Feste im Jahreslauf dar: Fest der unschuldigen Kinder (28.12.), Mariae Lichtmess (Gesindewechsel), Fastnacht (der "Niglaa" jagt die Kinder mit einer Peitsche), Ostern (die an Ostern gelegten Eier gehören den Mägden), Pfingstsamstag (geweihtes Wasser wird auf die Felder getragen), Kirchweih (Kinder dürfen am "Stande eines Krämers" Spielsachen kaufen) und Allerseelen (die Kinder erhalten "Weckerl"). Bei den Bräuchen im Lebenslauf behandelt er Geburt (Kinderglaube: die Hebamme holt die Kinder aus dem "Müllerweiher"; "Vorsegnung" der Wöchnerin; Taufschmaus), Hochzeit (gewöhnlicher Hochzeitstag ist Dienstag; Kammerwagen; Gang zur Kirche; "Glückssuppenessen") und Tod ("Leichtrunk"; "Himmel-Einläuten"). Koller beschreibt verschiedene Bräuche beim Ausdreschen und beim "Austreiben des Viehs". Er unterscheidet die Kleidung nach verschiedenen Anlässen (Sonntag, Festtag, Trauer) und stellt den Ofen als zentrales Element des Haushaltes heraus. Erzählungen, Kinderspiele und mundartliche Beispiele schließen den Bericht ab.