Beschreibung
Einwohnerzahl im Jahr 1900: 72 (kath.), kath. Schule
Der Lehrer Emmeram Ritter skizziert zunächst Schlafens- und Essenszeiten, Tischsitten und den Ablauf von Festtagen mit den Festspeisen. Er geht hierbei auch auf die Einrichtung des Hauses ein. Er erläutert folgende Feste und Bräuche im Jahreslauf: Advent ("Engelämter"), Nikolaus (Kinder werden mit "Zuckersachen" beschenkt), Weihnachten (Christbaum ist erst in "einigen Familien gebräuchlich"; Christmette; Christkind; Mettenwürste), Stephanstag, Johannes Evangelist (Johanneswein), Silvester ("Neujahranblasen"), Dreikönigstag (Beschriften der Türen), Sebastianstag (Wetterregel), Pauli Bekehrung (Wetterregel), Mariae Lichtmess ("Jahreslohntag"; "Schlenkelwoche"), Matthiastag (Wetterregel), Fastenzeit (Fastenbrezen), Palmsonntag ("Palmesel"), Karwoche, Ostern (Ostereier), 1. Mai (Maibaum), Pfingsten, Dreifaltigkeitssonntag (Wetterregel), Fronleichnam ("Fest der Jungfrauen"), Johannestag (Johannisfeuer), Allerseelen. Er stellt die Tätigkeiten an Winterabenden dar, wobei er besonders das Verschwinden der Spinnstuben thematisiert, welches er mit dem Rückgang des Flachsanbaus verbindet. Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf beschreibt er diejenigen zu Schwangerschaft ("Gelüstigkeit der Schwangeren"), Geburt (Vorsegnen der Wöchnerin), Taufe (Taufnamen; Taufschmaus), Hochzeit ("Brautschau"; Ehevertrag; Hochzeitsmahl; Hochzeitslader; "Gstanzln"; Brautstehlen; "Ehrentanz") und Tod (Aufbahrung; Aussegnung). Beschreibungen und Erzählungen zum Ort schließen den Bericht ab.
Rechtehinweis Beschreibung
Literatur
Schäfer, Berthold: Der Ebersberger Raum in einer volkskundlichen Umfrage aus dem Jahre 1908 - Die Gemeinde Baiern. In: Land um den Ebersberger Forst. Beiträge zur Geschichte und Kultur 1 (1998), S. 51-74.
Hinweis
Siehe auch die Auswertungsblätter zu diesem Antwortschreiben:
Inventarnummer: RFA_30_033; Titel: Kleidung. Netterndorf, Landkreis Ebersberg. Auswertung;