Neukirchen, Landkreis Miesbach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 59 (kath.), kath. Schule

Der Bericht skizziert zunächst die Essenszeiten, das Zubereiten der Speisen, Tischsitten, Abendbeschäftigungen und die Schlafenszeiten. Er schildert folgende Feste und Bräuche im Jahreslauf: Weihnachten (jeder Hausbewohner erhält einen Laib Kletzenbrot), Stephanstag (Burschen holen sich "Kletzenbrot" bei den Mädchen), Dreikönigstag (Beschriften der Türen), Mariae Lichtmess (Kerzenweihe; Dienstbotenwechsel), Ostern (Ostereier), Fronleichnam (Prozession), Johannestag (Sonnwendfeuer), Peter- und Paulstag (Sonnwendfeuer), Kirchweih, Allerseelen. Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf erwähnt er diejenigen zu Geburt (Geschenke für die Wöchnerin; Vorsegnen), Taufe (Pate; Taufschmaus; Taufnamen), Hochzeit ("Kammerfensterln"; Stuhlfest; Schüsse beim Abholen der Braut; Wegsperre; Aussteuer; "Brautkuh"; Hochzeitslader; "Morgensuppe"; Hochzeitsmahl; Abdanken) und Tod (Totenwache; Totenfrau; Verrücken der Bienenstöcke; Leichenschmaus; Trauerzeit; Marterl). Er widmet sich der Feld- und Stallarbeit (Schutz des Viehs vor Krankheiten; Flurumgang; "Schnitter- und Drischelnudeln"; Wetterregeln), dem Handwerk und Rechtsgewohnheiten (Drangeld; Hofübergabe; Grenzstein; Haberfeldtreiben). Ernährung (Nudeln als Hauptspeise), Kleidung (Festtagskleidung) und Wohnen ("Das Haus ist im oberbay. Gebirgsstyl erbaut"; Möbel; Stube; Kochgeschirr; Spinnrad) werden geschildert. Vorstellungen bei der Behandlung von Krankheiten sowie Lieder, Redensarten und lokale Dialektausdrücke schließen den Bericht ab.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F