Bernbeuren, Landkreis Weilheim-Schongau. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Bernbeuren, Landkreis Weilheim-Schongau. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Hartmann; Lehrer

Zeit

1909.07.17

Ort

Bernbeuren

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Oberbayern

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

6 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF161

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 1476 (1470 kath., 6 ev.), kath. Schule

Lehrer Hartmann stellt zuerst das Zutrinken im Wirtshaus dar und die Abendbeschäftigungen im Winter ("Gungelstuben": hier gibt es Kaffee, Kuchen, Aufschnitt, Bier und warmen Wein). Er schildert folgende Feste und Bräuche im Jahreslauf: Kirchweih (es gibt möglichst fettes Schweinefleisch zu essen), Allerseelen (die Patenkinder werden vom Firmpaten nochmals beschenkt: "so bekommt einer z.B. bei der Firmung Gebetbuch und Rosenkranz, später dann Uhr und Kette, oder umgekehrt"). Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf widmet er sich denjenigen zu Geburt (Besuch der Wöchnerin; Geschenke für die Wöchnerin), Tod (Trauerkleidung ist schwarz; Leichenschmaus) und Hochzeit (die Braut geht "sobald sie verkündet und ausgehängt, nur schwarz"; "Regen in den Brautkranz gilt als Zeichen des Glücks, doch soll es dann am Hochzeitstage schön Wetter sein"). Er nennt die Feld- und Stallarbeit (Glockenläuten zum Schutz vor Hagelschlag; "der Geistliche betet im Freien den Wettersegen ab"; beim Austreiben erhält jedes Stück Vieh eine Glocke; "der Kemptner Kalender genießt mit den Wetterprophezeiungen das größte Vertrauen"), das Handwerk und rechtliche Gewohnheiten (Gesindewechsel an Mariae Lichtmess; Kirchenwache; Grenzstein; Marktverkehr). Die Hauptnahrung besteht aus Mehlspeisen, Kartoffeln, Milch und Sauerkraut. Der Autor meint, Sagen seien nur noch in Büchern zu finden. Er führt mehrere Beispiele für Erzählungen an. Abzählreime und lokale Dialektausdrücke schließen den Bericht ab.