Steingaden, Landkreis Weilheim-Schongau. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 477 (kath.), kath. Schule

Der Lehrer Franz Xaver Mosbauer schildert zunächst, dass an Ostern die Tauf- und Firmpaten ("Dodla") Eier erhalten. Weiter versammelt er in seinem Antwortschreiben verschiedene Beobachtungen zur Hochzeit: Der Hochzeitstag ist meist ein Montag. Am Samstag vor der Hochzeit bringt die Braut den Aussteuerwagen in das Haus des Bräutigams, welcher von den Mädchen und Frauen beschaut wird. "Kommt die Hochzeiterin am Samstag vor der Hochzeit vor 12 Uhr mittags in das Haus des Bräutigams, dann heißt es ‚regiert die Frau', kommt sie nach 12 Uhr ‚regiert er'". Die Besucher geben ein Geschenk. Im Haus der Braut wird vor der Trauung eine Suppe mit Fleisch gegessen. Zur Trauung darf die Mutter der Braut nicht mitgehen. "Dem Hochzeitsmacher wird am Hochzeitstag während des Mahles oder Tanzes heimlich ein Kälberschwanz angehängt". Am ersten Sonntag nach der Hochzeit besucht das Ehepaar die Eltern der Braut und holt den "Löffel", die Mitgift.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F