Weilach, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 381 (kath.), kath. Schule

Soyer skizziert Essenszeiten und das Zutrinken im Wirtshaus. Er schildert folgende Feste und Bräuche im Jahreslauf: Nikolaus (Kinder müssen Gebete aufsagen und werden dann beschenkt, "böse" Kinder werden zum Schein mitgenommen), Thomasnacht (Werfen von Apfelschalen, sie sollen "in ihren Verschlingungen des Zukünftigen Namen verraten"), Weihnachten (Christbaum), Tag der unschuldigen Kinder ("Kindeln"), Dreikönigstag (Räuchern der Häuser), Mariae Lichtmess, Fastnacht, Karsamstag (Feuer), Ostern (Kinderglaube: Osterhase legt gefärbte Eier), 1. Mai (Maibaum), Johannestag (Sonnwendfeuer), Mariae Himmelfahrt. Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf berücksichtigt er diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: die Kinder bringt der Storch oder die Hebamme aus dem Wasser; das erste Geschenk kommt vom Paten), Taufe (Taufschmaus; Taufnamen), Hochzeit (Kammerfenster; Hochzeitslader; Aussteuerwagen; Geschenke; Dienstag als Hochzeitstag; Polterabend; Hochzeitsmahl; Brautstehlen; "Zwetschgensemmel") und Tod (Begräbnis). Er äußert sich zur Feld- und Stallarbeit (Räuchern der Ställe zu bestimmten Festtagen; Einfluss des Mondes auf das Wetter), zum Handwerk und zu Rechtsgewohnheiten (Handschlag; Gesindewechsel; Grenzstein), zu Ernährung (Mehlspeisen sind die Hauptnahrung) und Kleidung. Eine ausführliche Sammlung von Erzählungen, Liedern, Sprüchen, Bauernregeln, lokalen Dialektausdrücken und Aufzeichnungen zur Ortsgeschichte schließen den Bericht ab. Acht Fotografien und Postkarten liegen bei.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F