Gauting, Landkreis Starnberg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Gauting, Landkreis Starnberg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Zelzer, J.; Lehrer

Zeit

1909.02.02

Ort

Gauting

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Oberbayern

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

7 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF174

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 1294 (1207 kath., 87 ev.), kath. Schule

Zelzer beginnt mit der Feststellung, dass "infolge der Nähe zur Großstadt, des regen Fremdenverkehrs, der Ansiedlung Fremder, der Verdrängung der Landwirtschaft durch die Industrie [...] volkstümliche Sitten und Gebräuche fast vollständig verschwunden" seien. Er stellt die Essenszeiten und die Tischsitten dar und schildert folgende Feste und Bräuche im Jahreslauf: Nikolaus ("wild gekleidet, mit Ketten"), Heiligabend ("Christkindl anschießen"), Stephanstag (es gibt in jedem Haus Schnaps für Bekannte, "dabei setzt es oft furchtbare Räusche ab"), Silvester (Neujahranschießen), Dreikönigstag (Räuchern der Zimmer und Ställe; Beschriften der Türen), Mariae Lichtmess (Kerzenweihe; Dienstbotenwechsel), Karsamstag (Feuerweihe; Wasserweihe), Ostersonntag (Speisenweihe), Kirchweih (Umzug mit Musik), Katharinentag (letzte Tanzmusik: "Katharina stellt den Tanz ein"). Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf skizziert er diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: die Kinder bringt der Storch oder die Hebamme; Vorsegnen der Wöchnerin), Taufe (Pate; Taufschmaus; Taufnamen nach den Paten), Hochzeit (der Wirt holt die Braut ab; Abdanken durch den Hochzeitslader) und Tod (Begräbnis; Trauerzeit; Marterl). Er nennt die Feldarbeit (Warnung vor Hagel; Wetterregeln) sowie Handwerks- (Johanniswein) und Rechtsgewohnheiten (Drangeld; Gesindewechsel an Fastnacht; Hofübergabe; Grenzstein; Marktverkehr). Glaubensvorstellungen (weißer Pudel; Drud; Unglückstiere) und lokale Dialektausdrücke stehen am Ende.