Richelbach, Landkreis Miltenberg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Richelbach, Landkreis Miltenberg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Schank; Bürgermeister

Zeit

1909.01.21

Ort

Richelbach

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Unterfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

2 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF578

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 426 (kath.), kath. Schule

Bürgermeister Schank beantwortet stichwortartig nur wenige Fragen. Im Alltagsleben ist das "Zutrinken" üblich. Als einzige Feierabendbeschäftigung nennt er "Spinnstuben". Folgende Bräuche im Jahreslauf werden erwähnt: Nikolaus ("Niklasumzug"), Stephanstag (Pferdesegnung), Tag Johannes Evangelist (Johanniswein, "Kanssegenswein"), Fastnacht (Umzüge), Ostern (Osterwasser; Ostereier), Walpurgisnacht ("Türen 3fach bekreuzen gegen Hexen"). Der Freitag gilt als "Unglückstag". Von den Bräuchen im Lebenslauf geht er auf diejenigen ein zu Geburt (Kinderglaube: Kinder kommen aus "Amorsbrunnen"), Taufe (Taufpaten sind "Anverwandte"; Taufschmaus; danach werden "junge Weiber [...] mit Gießkannen nach Hause getrommelt"; "Doppelnamen"), Hochzeit ("Hochzeitschmausabend"; "Rauben des Brautkranzes und Schuhes") und Tod (Leichenwache). Für die Heilung von Krankheiten ist der Mondglaube wichtig. Nach Rechtsbräuchen (1.1. Gesindewechseltag; Hofübergabe; "Leibgeding"; Wohnsitzrecht der Geschwister) nennt er die wichtigsten Speisen ("Fleischspeisen: Rauchfleisch und Kraut = Dienstag & Donnerstag, Sonn- und Feiertag = Suppe, Rindfleisch und Beilagen") und sagt, dass die "Kleidung zu allen Zeiten und bei allen Gelegenheiten ganz modern ohne Unterschied des Alters & Standes" ist. Den Schluss bilden Hinweise auf Glaubensvorstellungen (Glaube an Träume; "ungerechte Steinsetzer" heißen "Vierrichter" und müssen umgehen) und die mundartliche Aussprache bestimmter Laute.