Wenigumstadt, Landkreis Aschaffenburg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Wenigumstadt, Landkreis Aschaffenburg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Büttner, Lorenz; Volksschullehrer

Zeit

1910.12.28

Ort

Wenigumstadt

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Unterfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

15 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF599

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 864 (861 kath., 3 ev.), kath. Schule

Lehrer Lorenz Büttner hält sich bei seiner dreigeteilten Antwort nicht an den Fragebogen. In zwei Schreiben widmet er sich einigen "Sagen", die ihm die "greisenhafte, 80jährige Witwe Barbara Müßig" erzählt hatte. Dabei gibt er nicht nur die Geschichten selbst ("Das Schatzlicht"; "Der betrügerische Wirt") im Wortlaut wieder, sondern liefert auch Interpretationen mit. Dies weist ihn als Intellektuellen aus. Dabei bemüht er Siegmund Freuds Traumanalyse ebenso wie die ägyptische Mythologie, die Odyssee, "indisch-chaldäische Anschauungen", das Nibelungenlied, die Edda und die Erzählung "Ali Baba und die 40 Räuber". Er gibt außerdem Glaubensvorstellungen zu Weihachten (Zwiebelkalender; Füttern des Viehs an Weihnachten) und in den Zwölfnächten (25.12. bis 6.1.) wieder. In dem dritten und längsten Schreiben unter dem Titel "Aus der Vergangenheit Wenigumstadts" schildert Büttner zum Teil sehr detailliert und unter Einbeziehung von Legenden die Geschichte des Ortes, ausgehend vom 11. Jahrhundert (1011 Gründung der Pfarrkirche; 1095 erste urkundliche Erwähnung des Ortes) über die Entvölkerung in Folge des Dreißigjährigen Krieges, die 1680 erfolgte Wiederbesiedlung durch französische katholische Glaubensflüchtlinge bis ins frühe 20. Jahrhundert (Straßenpflasterung; Wasserleitungsbau; geplanter Bahnbau).