Fürholz, Landkreis Freyung-Grafenau. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 360 (kath.), kath. Schule

Der Bürgermeister Caspar Puffer schildert folgende Tage, Feste und Bräuche im Jahreslauf: Thomastag und Weihnachten (Räuchern der Häuser; das Vieh bekommt geweihtes Wasser mit Salz und Mehl), Dreikönigstag (Räuchern der Häuser und Besprengen mit Weihwasser; Beschriften der Türen), Pfingsten ("Wasservogel": Umzug), Johannestag (Sonnwendfeuer). Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf widmet er sich denjenigen zu Hochzeit ("die Braut muß am Hochzeitstage irgendein Kleidungsstück umgekehrt anziehen damit ihr nichts angetan werden kann"; am Hochzeitstag soll es regnen, "weil es dan der Braut Geld regnet"; "Endlich in der Hochzeitsnacht wenn sich die Braut vom Bräutigam [...] irgendein Kleidungsstück ausziehen läßt, hat sie die Herrschaft d.h. der Mann steht immer unter den Pantoffel") und Tod (die Uhr wird "eine Zeit lang stehen gelassen"; den Bienen wird der Tod angesagt). Ausführlich beschreibt er Ortssagen und den Glauben an den "Durchschnitt". Es geht auch um "abergläubische" Vorstellungen und die Behandlung von Viehkrankheiten (Verhexen des Viehs), den Glauben an Hexen (Teufelsvertrag) und an den Einfluss des Mondes. Lokale Dialektausdrücke schließen den Bericht ab.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F