Kauernburg, Landkreis Kulmbach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Kauernburg, Landkreis Kulmbach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Rotenhauer, Ludwig; Lehrer

Zeit

1908.12.10

Ort

Kauernburg

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Oberfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

11 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF331

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 313 (304 ev., 9 kath.), ev. Schule

Lehrer Ludwig Rotenhauer hat, bevor er antwortete, ältere Bewohner befragt. Er erwähnt zunächst die Essenszeiten und die Hauptbeschäftigungen an Winterabenden (Handarbeiten; Handwerk der Männer; Anzündspäne). Da die Ortsbevölkerung nahezu vollständig evangelisch ist, finden von den Festen im Jahreslauf nur Weihnachten (Christbaum; Geschenke) und Ostern (Paten verschenken gefärbte Eier an Patenkinder) statt. Als Bräuche oder Feste im Lebenslauf erläutert er diejenigen zu Geburt ("Weisset"; Gang zur Kirche), Taufe (2 bis 4 Wochen nach der Geburt; Taufschmaus; Taufnamen), Hochzeit (Aussteuerwagen; Heirat am Samstag, Dienstag oder Donnerstag, außer in Advents- und Fastenzeiten; Polterabend am Hochzeitstag) und Tod (Fenster öffnen; Licht; Vieh wird "aufgetrieben"; Bienenstöcke rücken; Getreidehaufen dreimal durchstoßen; Trauerzeit). Nach Bräuchen aus der Stall- und Feldarbeit (letzter Schnitt bei Getreideernte: "Er hat die Alt' erwischt"; "Hefenklöße"; 1. Mai: "Geleck" für Vieh) widmet er sich dem Handwerk ("Störarbeit"; "Hackhaue") und den Rechtsgewohnheiten (Grenzsteine; Marktverkehr; "Dinggeld"; Mariae Lichtmess ist Gesindewechseltag; Hofübergabe). Gegessen werden Kartoffeln, Milch, Brot, Gemüse und Fleischgerichte; Getränke sind Wasser, Kaffee und Bier. Die Kleidung "ist fast durchweg modern" (ehemalige "Tracht": schwarzseidenes Kopftuch und Silberkette) und die Häuser sind "jüngeren Datums". Lokale Dialektausdrücke (Ortsnamen) bilden den Schluss.