Trebgast, Landkreis Kulmbach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Trebgast, Landkreis Kulmbach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Schneider; Lehrer

Zeit

1909.03.01

Ort

Trebgast

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Oberfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

3 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF334

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 890 (879 ev., 11 kath. ), ev. Schule

Lehrer Schneider erwähnt den Tagesablauf (Essenszeiten; Zeiten des Aufstehens und Zubettgehens) und die Beschäftigungen an Winterabenden ("Lichtstuben"; Handarbeiten der Mädchen; Lesen; Kartenspielen). Er schildert Feste und Bräuche im Jahreslauf: "Zwölf Nächte" (Waschverbot), Dreikönigstag (Gottesdienst; keine Umzüge; Kinderglaube an "Frau Perchte"), Ostern ("Patenbündel" mit Eiern), Walpurgisnacht (Kreuze zur "Hexenabwehr" an Stalltüren gemalt), Pfingsten ("Maien stecken"), Johannestag (Sonnwendfeuer), Kirchweih ("wird mit aller Gründlichkeit gefeiert"), Martini (Gänsebraten) und Freitage (keine Hochzeiten und Umzüge). Bei den Bräuchen oder Festen im Lebenslauf erläutert er diejenigen zu Taufe (Taufschmaus), Hochzeit (dienstags, donnerstags und sonntags; bei zunehmendem Mond; "Aussteuerwagen; Wegsperre; Zerschlagen von Zinntellern; Brautbesuch) und Tod (Leichenschmaus; Vieh auftreiben). Er widmet sich der Feld- und Stallarbeit (Äste am Haus zur Blitzabwehr; Viehaustrieb mit Glocken am Hals; "Bauernregeln"), den Handwerkern (Schuster und Schneider besuchen ihre Kunden) und Rechtsgewohnheiten ("Dinggeld"; Marktverkehr). Freitags wird kein Fleisch gegessen. Zu Festen wie Kirchweih, Hochzeit und Taufe "werden Küchlein gebacken und Verwandte, Taglöhner und Hausleute etc. damit reichlich beschenkt". Er geht auf den Hausrat ein (Spinnräder; Viehgeschirr) und führt den Glauben an Hexen an sowie Beispiele für glück- oder unglückbringende Anzeichen; Lieder stehen am Schluss.