Bernstein a. Wald, Landkreis Hof. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Bernstein a. Wald, Landkreis Hof. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Döblinger; Pfarrer

Zeit

1909.10.19

Ort

Bernstein a. Wald

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Oberfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

3 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF342

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 714 (700 ev., 14 kath.), ev. Schule

Pfarrer Döblinger schildert Feste und Bräuche im Jahreslauf: Martinstag ("Pelzmärtel"), Andreastag ("Barbaraschütteln": zukünftigen Ehepartner im Traum "erspähen"), "Zwölf Nächte" (Waschverbot), Neujahr (Glückwünsche; "Gesundheit" trinken), Dreikönigstag (keine Umzüge; "Schönheit" trinken), Aschermittwoch (Eier färben), Freitag ist Unglückstag. Bei den Bräuchen oder Festen im Lebenslauf erläutert er diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: Kinder bringt der Storch), Taufe (nach acht Tagen; Taufschmaus; Namen von Paten), Hochzeit (wer am Altar als Erster den Handschuh ausziehen kann, hat in der Ehe das Sagen; Tischgebet) und Tod (Fenster öffnen; Lichter; Vieh aufscheuchen; Totenschmaus; Trauerzeit). Er schildert Heilmethoden bei Krankheiten (Holunderblüten; Johannisblau). Nach den Bräuchen in der Feld- und Stallarbeit (Pflug mit Waser übergießen; Dreschen: letzter Drescher wird ausgelacht; "Bauernkalender") widmet er sich dem Handwerk (Weber; Schuster; Schneider) und den Rechtsgewohnheiten (Handschlag; "Leihkauf"; 2.2.: Gesindewechsel; Regelung der Hofübergabe; Grenzsteine; Marktverkehr). Gegessen werden "Oberländer Klöße", Auflauf, "Christstollen" (Weihnachten) und "Küchl" (Kirchweih). Die alltägliche Kleidung ist die "abgelegte Sonntagskleidung". Er nennt Erzählungen (Sagen) vom "grauen Männlein" und dem "wilden Jäger" sowie Redensarten von glück- oder unglückbringenden Anzeichen. Nach Liedern werden zum Schluss lokale Dialektausdrücke (Flurnamen; Spitznamen) aufgeführt.