Lauenstein, Landkreis Kronach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Lauenstein, Landkreis Kronach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Schmidt, F.; Lehrer
Großmann; Bürgermeister

Zeit

1908.12.29

Ort

Lauenstein

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Oberfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

4 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF372

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 776 (760 ev., 15 kath., 1 sonstiger), ev. Schule

Bürgermeister Großmann erwähnt eine Chronik von Ort und Burg Lauenstein und weist auf eine bestehende Sagensammlung hin. Lehrer Schmidt merkt an, nur wenige Bräuche hätten sich bis in die Gegenwart erhalten. Er schildert Feste und Bräuche im Jahreslauf vor allem unter dem Aspekt glück- oder unglückbringender Anzeichen: Heiligabend (Hering essen; Weihnachtsstollen; Obstbäume umwinden), "12 Nächte" (keine Hochzeiten; Erbsen essen; Äpfel austeilen), Silvester (Blei gießen; Orakel aus Samenkörnern), Fest der unschuldigen Kinder ("Dengeltag": Burschen klopfen Mädchen mit Ruten auf Hände), "Perchtenabend" (5./6.1. Spinnverbot), Fastnacht (Bretzeln; "Radsemmeln"), Gründonnerstag (Wasser schöpfen), Pfingstsonntag ("Pfingstlümmel") und Unglückstage. "Wenn Bürgermeister Großmann seine Mühltalwiese mäht [...] - es wird dann lange dauerndes Regenwetter". Bei den Bräuchen oder Festen im Lebenslauf erläutert er Geburt (Kinderglaube: Kinder werden aus Teich geholt), Taufe ("Gevatterbrief"), Hochzeit (Brautpaar isst die "einige Suppe" aus einer Schüssel; Polterabend) und Tod (Haus auskehren; Schädlinge in Sarg beilegen; Leichenzug; Grabkreuz). Er schildert Heilmethoden von Krankheiten (werden "versant"; Mondglaube). Schmidt kritisiert das methodische Vorgehen der Umfrage: "Es wäre meiner Ansicht nach besser, die Fragebögen zu teilen und ein Gebiet nach dem anderen gesondert zu behandeln, auch auseinander zu halten, was noch in Gebrauch ist und was noch in Erinnerung der Einwohner lebt."