bavarikon4UBeschreibung
Einwohnerzahl im Jahr 1900: 711 (357 ev., 354 kath.), kath. Schule
Der katholische Pfarrer Panzer beschreibt Zusammenkünfte von Burschen und Mädchen, die zwischen Kirchweih und Mariae Lichtmess jeweils abends stattfinden ("Vorsitz"). Er schildert Feste und Bräuche im Jahreslauf: Advent (3. Donnerstag: "Anklopferle"), Heiligabend (Glockenläuten; Obstbäume), "Zwölfnächte" (Zwiebelkalender), Mariae Lichtmess (Kerzenweihe; Gesindewechsel; "Wenzel-Laib"), Gründonnerstag (Eier gegen Bruchleiden der Männer), Karsamstag ("Ostertaufe": Wasser wird auf Äcker verspritzt), Ostersonntag (geweihte Eierschalen werden "eingeackert"), Ostermontag (Osterfeuer; brennende Besen), 1. Mai (Mittel gegen Sommersprossen), Johannestag (Sonnwendfeuer), Kirchweih ("Kirchweih eingraben"). Von den Bräuchen und Festen im Lebenslauf behandelt er solche zur Hochzeit (Neckereien beim Hochzeitsessen: "Braut verstecken"; "verdeckte Richt") und zum Tod (Fenster öffnen; Kerzen anzünden; Blumenstöcke anrühren; Uhr aufziehen; Bienenstöcke rücken; Getreide rühren; beim Tod einer Wöchnerin: Bett machen; Suppenschüssel). Er nennt die Heilung von Krankheiten (Mittel gegen Warzen). Nach landwirtschaftlichen Bräuchen (Ziegenbock in Stall; Erntebrauch: "Niederfall; "3 letzte Ähren" bei Ernteschluss; "Schlachtschüsselbettel"; Bauernkalender) widmet er sich Rechtsgewohnheiten (Rügegericht: "das Häuschen zittern lassen"). Er berichtet von der wehrhaften Bauweise des Kirchturms. Nach einer Erzählung ("Sage vom Teufelsstein") folgen Lieder und lokale Dialektausdrücke.
Rechtehinweis Beschreibung
Hinweis
Siehe auch die Auswertungsblätter zu diesem Antwortschreiben:
Inventarnummer: RFA_42_112; Titel: Glaubensvorstellung. Gebsattel, Landkreis Ansbach. Auswertung;
Inventarnummer: RFA_41_203; Titel: Sage. Gebsattel, Landkreis Ansbach. Auswertung;
Inventarnummer: RFA_39_131; Titel: Schlachten. Gebsattel, Landkreis Ansbach. Auswertung;
Inventarnummer: RFA_45_011; Titel: Heilig Abend (24. Dezember). Gebsattel, Landkreis Ansbach. Auswertung;
