Lohr, Landkreis Ansbach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Lohr, Landkreis Ansbach. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Leffler, H.; Pfarrer (katholisch)

Zeit

1909.05.10

Ort

Lohr

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Mittelfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

5 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF454

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 254 (253 ev., 1 kath.), ev. Schule

Pfarrer Leffler beschreibt kurz Ortsgeschichte und Bevölkerungsstruktur, dann den Tagesablauf (Essenszeiten; Zeiten des Aufstehens und Zubettgehens) und Abendbeschäftigungen (Spinnversammlungen "Fürsitz"). Er schildert Bräuche und Feste im Jahreslauf: "Hullerfraa" ("Perchte kennt u. gebraucht man nicht"), Karfreitag (Osterwasser gegen Hautkrankheiten), Ostern (Osterfeuer), Johannestag (Johannisfeuer), Martinstag ("Zinstag"). Von den Bräuchen und Festen im Lebenslauf schildert er diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: "Ammerfraa" holt die Kinder aus dem "Seelein"), Taufe (9 Tage nach Geburt; Paten sind Verwandte; Taufnamen nach Großeltern), Hochzeit ("Rumpelwagen"; "Auszug"; geschmückte "Brautchaise"; Dienstag ist "Heiratstag") und Tod (Fenster öffnen; Leichenwache). Ergänzt wird dies durch Heilmethoden bei Krankheiten (Besprechen; Anwendung von "Sympathie"). Er widmet sich landwirtschaftlichen Bräuchen ("Vieh-Segen"), dem Handwerk (durch Stadtnähe gibt es kaum noch "Handwerk"; "Stör-Arbeit" bei Schustern und Schneidern üblich) und Rechtsgewohnheiten (Mariae Lichtmess ist Gesindewechseltag; Hofübergabe; Hirtenrechte; Kirchenwache; Flurzwang; Marktverkehr). Die Kleidung ist "zumeist städtisch" (Ausnahme: "Bandhaube" der alten Frauen). Beim Hausrat erwähnt er Spinnrad und Kummet. Neben Glaubensvorstellungen (Gespensterglaube) und Erzählungen ("Haldebrücke") nennt er zum Abschluss lokale Dialektausdrücke (Flurnamen; Wochentage).