Ettenstatt, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Ettenstatt, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Matthes

Zeit

1909.02.14

Ort

Ettenstatt

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Mittelfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

19 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF473

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 456 (454 ev., 2 kath.), ev. Schule

Matthes skizziert nach dem Tagesablauf (Zutrinken im Gasthaus) die "Rockenstuben" (Spiele: "Starenhaken"). Er beschreibt folgende Bräuche und Feste im Jahreslauf: "Zwölfnächte" (keine Wäsche aufhängen; Pflaumenbäume schütteln), Heiligabend ("Wildes Heer" kommt am Kreuzweg), Neujahr (anschießen), Fastnacht (Kehrrichtbesen zum Nachbarn werfen; Strohbänder machen; Kraut essen; Hühner im Kreis füttern), Karwoche (Fleischverbot), 1. Mai ("Walburgimarkt": Burschen tragen Dinge im Ort zusammen), Kirchweih ("Kirchweihbär"; Kirchweihbaum). Von den Bräuchen und Festen im Lebenslauf schildert er besonders diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: der Storch bringt die Kinder zur Hebamme), Taufe (bald nach der Geburt; Paten sind die Verwandten; Taufzug; Urinierverbot für Paten vor der Taufe), Hochzeit (Aussteuerwagen; Termine im Mai oder Juni; Hochzeitsessen; "Abdankung"; Schenken) und Tod (Licht brennen; Blumen rühren; Leichenwache; Trauerzeit). Nach landwirtschaftlichen Bräuchen (Aussaat; Viehaustrieb; dem Vieh Haare ausreißen) nennt er Handwerksbräuche (Handarbeiten der Frauen; Weber) und Rechtsgewohnheiten (Handschlag; Draufgeld; Mariae Lichtmess ist Gesindewechseltag; Regelung der Hofübergabe; Schäferrechte; Marktverkehr). Er erwähnt Speisen (Fleisch; Kraut; "Feuerspatzen"), Kleidung (Stiefel) und Hausrat (Geschirr). Nach Erzählungen (Schimmelreiter; verzaubertes Schloss) und lokalen Dialektausdrücken gibt er im Anhang die Abschrift der "Verfassung von 1789" wieder.