Kellmünz a.d. Iller, Landkreis Neu-Ulm. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Kellmünz a.d. Iller, Landkreis Neu-Ulm. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Nagler, Anton; Lehrer

Zeit

1909.05.15

Ort

Kellmünz a.d. Iller

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Schwaben

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

10 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF731

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 571 (567 kath., 4 ev.), kath. Schule

Lehrer Nagler skizziert Essens- und Schlafenszeiten, Hauptspeisen sowie Abendbeschäftigungen. Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf schildert er diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: Kinder kommen aus einem Brunnen oder der Storch bringt sie; Paten sind die Geschwister der Eltern; Taufschmaus; "bei ganz Armen geht es ohne Schmaus ab und die Taufe wird unmittelbar nach der Messe gespendet"; Taufnamen nach Eltern oder Großeltern; "manche, meist gewöhnliche Familien lassen besser klingende Namen [...] geben"), Hochzeit (ihr geht "eine längere Bekanntschaft voraus"; es wird vom "Hause des nunmehrigen Bräutigams oder Braut zum Hause einer allenfallsigen früheren Bekanntschaft Spreul' gesät"; die "Braut trägt sofern sie noch als Jungfrau gilt einen Myrthenkranz, andere ersetzen denselben durch farbige Blumen im Haar"; Brauttanz; Geldgeschenke; Hochzeitsmahl; Brautstehlen) und Tod (Leichenwache durch den Totengräber; Trauerzeit). Er behandelt die Feld- und Stallarbeit (wer zuletzt mit dem Dreschen fertig ist, wird verspottet; die "Kartoffel sollen am besten gedeihen, wenn sie im Zeichen des Krebses gelegt werden"; Überreste auf dem "Getreidefeld werden von den sogenannten Ährerinnen [...] gesammelt"; Kartoffeln werden "nachgeklaubt"; im Herbst werden die Tiere beim Weiden mit Glocken versehen), das Handwerk ("Schneider, Schuster und Sattler gehen auf die Stör") und Rechtsgewohnheiten (Dienstbotenwechsel an Mariae Lichtmess; "Ausding der Alten"). Ortssagen schließen den Bericht ab.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F

Literatur

Willi, Gerhard (Hg.): Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09. Augsburg 1999.