Bobingen, Landkreis Augsburg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Bobingen, Landkreis Augsburg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Bobinger, Franz Xaver (1846.11.25-1937.08.30); Standesbeamter; Gemeindeschreiber; Waldkassier; Mitglied des Gemeinderates; zweiter Bürgermeister

Zeit

1909.11.13

Ort

Bobingen

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Schwaben

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

4 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF763

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 1850 (1816 kath., 33 ev., 1 jüd.), kath. Schule

Der Gemeindeschreiber Bobinger beginnt seine Darstellung mit den Essens- und Schlafenszeiten, dem Zutrinken im Wirtshaus und den Beschäftigungen an Winterabenden (Lesen und Spinnen). Er schildert folgende Bräuche und Feste im Jahreslauf: "Klopfet" vor Weihnachten (Kinder ziehen von Haus zu Haus, klopfen mit einem Hammer an die Fenster und erhalten kleine Geschenke), Heiligabend (es ziehen "arme Leute der Umgebung mit einer beleuchteten Krippe von Haus zu Haus, und singen irgendein Weihnachtslied"), Gründonnerstag (Ostereier für die Kinder), Pfingsten (Umzug des "Wasservogels": "er war vollständig in Birkenreis gehüllt, und wurde nach dem Hersagen seines Spruches mit Wasser übergossen"), Allerseelen ("Seelenbretzen" für die Kinder). Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf behandelt er diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: der Storch bringt die Kinder), Taufe (Taufnamen nach Eltern), Hochzeit (bei Abfahrt und Ankunft des Aussteuerwagens wird geschossen; Montag und Dienstag sind übliche Hochzeitstage, meistens zwischen Mai und Oktober). Die Hauptspeisen bei der "landwirtschaftstreibenden Bevölkerung" (morgens: Brennsuppe oder Kaffee; mittags: Rohrnudeln, Weißkraut, Kartoffeln; abends: Brotsuppe mit Kartoffeln) und in "gewerblichen Betrieben" (morgens: Kaffee; mittags: Rindfleisch; abends: Wurstwaren) werden erwähnt. Er nennt Anzeichen für Glück und Unglück sowie eine Hausinschrift. Mundartliche Ortsnamen schließen den Bericht ab.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F

Literatur

Pötzl, Walter (Hg.): Brauchtum um die Jahrhundertwende. Die Antworten auf die Umfrage von 1908 in den Bezirksämtern Augsburg, Schwabmünchen und Zusmarshausen. Augsburg 1990.

Willi, Gerhard (Hg.): Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09. Augsburg 1999.