Mittelneufnach, Landkreis Augsburg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Mittelneufnach, Landkreis Augsburg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Weckerle, Josef (1849.03.15-1932.04.25); Pfarrer (katholisch); Geistlicher Rat

Zeit

1909.04.01

Ort

Mittelneufnach

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Schwaben

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

4 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF764

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 606 (605 kath., 1 ev.), kath. Schule

Pfarrer Weckerle skizziert Essens- und Schlafenszeiten sowie Abendbeschäftigungen. Er schildert folgende Bräuche und Feste im Jahreslauf: Nikolaus, "Klopferstag", "Zwölfnächte", Weihnachten, Stephanstag (Versteigern von gebackenen Kränzen), Silvester, Neujahr, Dreikönigstag, Mariae Lichtmess, Fastnacht, Aschermittwoch, Karfreitag, Ostern, Allerseelen, Martinstag. Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf behandelt er diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: Kinder kommen aus dem Brunnen oder werden vom Storch gebracht; Vorsegnen der Wöchnerin), Taufe (Paten; Taufschmaus; Taufnamen nach Heiligen), Hochzeit (formlose Werbung; Aussteuerwagen; Hochzeit findet am Montag oder Dienstag statt zwischen Dreikönig und Fastenzeit; Brautkranz für eine jungfräuliche Braut; Hochzeitsessen; Brautstehlen; acht Tage nach der Hochzeit wird bei den Eltern der "Löffel" abgeholt) und Tod (Leichenwache; "Totenschmäuse werden in den Gasthäusern, zuweilen in ärgerlicher Weise, abgehalten"; Trauerzeit; Marterl bei Unglücksfällen). Er widmet sich der Feld- und Stallarbeit (beim Austreiben wird dem Vieh eine Glocke umgehängt; der "Kempter Kalender" wird genutzt, weil dieser am besten "das Wetter errate"), dem Handwerk (Gesellen und Lehrlinge "haben im Hause ihrer Meister Wohnung und Kost") und Rechtsgewohnheiten ("Draufgeld" und "Haftgeld"; Hofübergabe; "Recht des Dorfhirten"). Hauptspeisen (Mehlspeisen), Kleidung und Geräte werden gestreift. Lieder und mundartliche Ortsnamen schließen den Bericht ab.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F

Literatur

Pötzl, Walter (Hg.): Brauchtum um die Jahrhundertwende. Die Antworten auf die Umfrage von 1908 in den Bezirksämtern Augsburg, Schwabmünchen und Zusmarshausen. Augsburg 1990.

Willi, Gerhard (Hg.): Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09. Augsburg 1999.