Linden, Landkreis Kaiserslautern. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 495 (406 kath., 89 ev.), kath. Schule

Lehrer Berg beschreibt folgende Bräuche und Feste im Jahreslauf: Weihnachten (Christkind und Pelznickel gehen herum), Neujahr (Glückwünsche), Fastnacht (kleinere Kinder maskieren sich), Karsamstag ("Osterbrand" und "Osterwasser" wird aus der Kirche mit nach Hause genommen), Ostern (Ostereier), Pfingstmontag (vereinzelt "Quackreiten"), Kirchweih ("Abholen des Kirchweihstraußes"). Von den Bräuchen und Festen im Lebenslauf schildert er Schwangerschaft ("Versehen"), Geburt (erster Ausgang nach 5-6 Wochen; Katholiken stiften Kerzen), Taufe (bald nach der Geburt; zwei Taufpaten üblich; Taufschmaus), Hochzeit (Termine außerhalb der Advents- und Fastenzeit; Geschenke sind üblich) und Tod (Kerzen bei der Leiche anzünden; Spiegel verhängen; Uhr anhalten; Totenschmaus; Trauerjahr). Nach Erntebräuchen (Abschluss der Kartoffelernte: Erntearbeiter sitzen jubelnd auf Wagen und trinken Schnaps) geht er auf Rechtsgewohnheiten ein ("Winkuff" trinken nach Verkäufen; Gesindewechsel ist an Weihnachten; Marktverkehr nach Landstuhl und Kaiserslautern). Er erwähnt Speisen (Brot; Kartoffeln; Fleisch; Gemüse) und typische Gerätschaften ("Hackelpflug"). Er nennt zwei historisch bedeutsame Orte (eine Schanze, an der 1793 Gefecht stattgefunden hat; ein ehemaliges Kloster) und gibt Erzählungen wieder (Sage vom "feuerroten Männlein"). Er schließt seinen Bericht mit lokalen Dialektausdrücken ab.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F

Hinweis

Siehe auch die Auswertungsblätter zu diesem Antwortschreiben:

Inventarnummer: RFA_38_147; Titel: Essen. Linden, Landkreis Kaiserslautern. Auswertung;

Essen. Linden, Landkreis Kaiserslautern. Auswertung

1909.05.05
  • Berg, Heinrich
  • Linden