Kirkel-Neuhäusel, Landkreis Saarpfalz-Kreis. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Kirkel-Neuhäusel, Landkreis Saarpfalz-Kreis. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Kleis, Ludwig; Lehrer

Zeit

1909.05.10

Ort

Kirkel-Neuhäusel

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Rheinland-Pfalz und Saarland

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

22 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF825

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 1584 (1226 ev., 358 kath.), ev. Schule, kath. Schule

Lehrer Kleis bedauert, "die Heimatliebe [sei] so gering", und beschreibt die Ortsgeschichte. Dann widmet er sich Bräuchen und Festen im Jahreslauf: Nikolaus (als "Pelznickel" verkleidete Knaben heischen Gaben), Heiligabend (als Christkind verkleidetes Mädchen beschenkt Kinder), Neujahr (Anschießen; Ansingen; Patengeschenke), Dreikönigstag (singende "drei Könige" aus Nachbarort), Fastnacht ("Kappensitzungen"; "närrische Abende"; "Küchlein"), Gründonnerstag ("Grünes" essen), Karfreitag (Mehlspeisen), Ostern (Kinderglaube: Hase legt Eier ins Nest), Pfingsten ("Pfingstquack" der Knaben; Pfennigsammeln der Mädchen), Kirchweih (Vortanz "versteigern"; "Kirchweihstrauß"; "Hammel heraustanzen"; Kirchweih "begraben"). Bei den Bräuchen und Festen im Lebenslauf erwähnt er Geburt (Kinderglaube: Kinder kommen aus Brunnen), Taufe (in der Kirche; Wegsperre; Taufschmaus; Namensvergabe), Hochzeit (Freudenschüsse bei Brautzug; Hochzeitsschmaus im Haus der Brauteltern; Brautschuh versteigern) und Tod (Nachtwache; Leichenschmaus). Übliche Heilmethode bei Krankheit ist "Brauchen". Er nennt landwirtschaftliche Bräuche (drei Kreuze an Stalltür zur "Hexenabwehr"; Gebetformel vor der Aussaat) und Rechtsgewohnheiten (Holzfrevel; "Winkuff"; Handschlag; 27.12. Gesindewechsel; Hofübergabe). Er schildert Speisen (Kartoffeln; Fleisch), Kleidung ("modern") und Wohnen (Kinderwagen). Nach Glaubensvorstellungen (Gespensterglaube) führt er viele Lieder (mit Noten) an. Am Schluss stehen lokale Dialektausdrücke.