Die Vorstände der Israelitischen Kultusgemeinde Memmingen seit ihrer Gründung im Jahr 1875 – Fotocollage
Beschreibung
Diese Fotocollage, die in der 1910 erschienen Schrift „Worte, gesprochen bei den Einweihungsfeierlichkeiten der neuen Synagoge zu Memmingen, 8. September 1909“ abgedruckt wurde, präsentiert die Vorstände der Israelitischen Kultusgemeinde Memmingen seit ihrer Gründung im Jahr 1875 mit einer Porträtfotografie sowie darunter aufgeführten Namen und Funktionen der jeweiligen Personen. Im Einzelnen werden genannt: „Jakob Guggenheimer. † Erster 1. Kultusvorstand; Heinrich Mayer. Erster 2. Kultusvorstand; Albrecht Gerstle. Gegenwärtiger 1. Kultusvorstand; Rabbiner Dr. Ahron Cohn; Heinrich Guggenheimer. Gegenwärtiger 2. Kultusvorstand; Hermann Kohn. Erster Religionslehrer; Ahron Rosenblatt. Gegenwärtiger Religionslehrer.“ Mit dem Bankier Moritz Löb Einstein und dem Pferdehändler Sigmund Löb Einstein aus Osterberg, hatten am 17. Januar 1862 die ersten zugewanderten Juden das Memminger Bürgerrecht erhalten. Weitere Zuwanderung erfolgte aus Fellheim, Altenstadt, Steppach und weiteren umliegenden Orten, in denen Jüdinnen und Juden lebten. Als sich zehn Familien niedergelassen hatten, gelang in Zusammenarbeit mit den Kollegien der Stadt zum Jahreswechsel 1874/1875 die Gründung einer Israelitischen Kultusgemeinde. 13 Jahre nach der Ansässigmachung der ersten Juden 1862 hatten die Verhandlungen um die Gründung einer Israelitischen Kultusgemeinde in Memmingen begonnen. Bis zu ihrem Abschluss im April 1875 wurden diese unterstützend vom Stadtmagistrat begleitet. In Statuten wurden innergemeindliche Fragen wie Vorstandsfunktionen und Finanzen geregelt. Als erste Gebeträume dienten das Rückgebäude des sogenannte Kaufhauses in der Fuggergasse 3 und ab 1897 das Erdgeschoß im Nordflügel des Fuggerbaus in der Fuggergasse 5. Nach kleinen Anfängen in gemieteten Räumen beschloss die Gemeinde 1907 eine eigenständige Synagoge zu bauen. 1808 wurde sie nach den Plänen durch den Architekten Max Seckbach (1866-1922) am Schweizerberg errichtet. Am 8. September 1909 fanden die Einweihungsfeierlichkeiten statt.